Steroid IV: Diskursanalyse

Steroids! – Im richtigen Diskurs unterwegs
“Wörter sind die Quelle von Mißverständnissen. ”
- Antoine de Saint-Exupéry -
Ein Diskurs bildet den kulturellen und philosophischen Unterbau auf dem sich jeder Text bewegt. Diskurse bestehen aus einzelnen Sprechakten sind aber in ihrer Gesamtheit auch Träger von Machtstrukturen und Ideologien. Jeder Text ist Teil mindestens eines, meist aber mehrerer Diskurse – und jeder Leser auch. Viele Diskursanalysemodelle sind aufwendig und für das tägliche Textgeschäft wenig brauchbar. Eine der Ausnahmen bildet die psychoanalytische “Theorie der Vier Diskurse”, die auch in der Literaturwissenschaft beliebt ist. Sie untersucht auf relativ abstrakter Ebene die Diskurspositionen, die ein Autor innerhalb eines Textes einnimmt – welchen Diskurs er gerade spricht. Und versucht vorherzusagen, welche Reaktionen, dies bei Lesern unter bestimmten Bedingungen hervorruft. Die Vier Diskurse dieser Theorie sind: Der Diskurs des Meisters, der Universität, des Analytikers und der Diskurs der Hysterie.
Der Theorie zufolge besteht jeder Text aus einer Mischung folgender 4 Diskurspositionen: Der Diskurs des Meisters: … ist ein autoritärer Diskurs; seine Worte sind Befehl; er duldet keinen Ungehorsam. Dieser Diskurs leugnet eigene Schwächen und provoziert in Überdosis deshalb Ungehorsam und Auflehnung. Spätestens, wenn bei Service oder Lieferung irgend etwas nicht klappt! Dieser Diskurs ist in der Werbung sehr dominant, z.B. beim Slogan “Geiz ist Geil!” – sagt wer? Der Diskurs der Universität: … ist ein Diskurs des Wissens, der sein Vorgehen stets begründet (Fakten, Daten, Bilder, Argumente), um seinen Schlussfolgerungen Wahrheitsstatus zu verleihen. Im Leser produziert dieser Diskurs in Überdosis Unzufriedenheit. Dieser Diskurs ist im Journalismus und in Magazinen dominant. Und natürlich an der Uni. Der Diskurs der Hysterie: … ist ein rebellischer, fragender Diskurs, der den Leser involviert und zum Denken anregt. In Überdosis produziert es jedoch Abneigung und Genervtheit. Ganz nach dem Schema: Wenn der Topf aber nun ein Loch hat. Dieser Diskurs ist in der Modebranche sehr beliebt, um das Interesse am ewig Neuen zu erhalten. Der Diskurs des Analytikers: … ist ein stiller Diskurs. Die Punkte und Kommas in einem Text. Er fördert Freiheit und Genußerleben, provoziert in Überdosis aber oft Unwohlsein. Denn Menschen wollen oft nicht frei sein, sondern geführt werden. Dieser Diskurs ist in der Wellness- & Reisebranche häufiger anzutreffen – und der Analyse natürlich!
Unsere Dienstleistung im Bereich “Diskursanalyse” besteht darin, dass wir das Auftreten jedes der Vier Diskurse in Ihrem Text gewichten und überprüfen, ob diese zu Ihren Textzielen passt. Gegebenenfalls machen wir Ihnen Änderungsvorschläge für Ihren Diskursmix und Konsequenzen für Stil, Kompositon und Inhalt, die sich aus der Analyse ergeben.